Johanniskraut führt durch photodynamische Wirkstoffe zu schmerzhaften Hautreaktionen. / Foto: Worldhorsewelfare

Johanniskraut und seine fatale Wirkung auf Pferde: Ein erschreckender Fall in England

8. Oktober 2024

Am 19. September 2024 wurde ein schockierender Vorfall im Bezirk Farlington, South East England, bekannt, der die Gefahren von Johanniskraut für Pferde eindringlich verdeutlicht. Ein Engländer ließ seine Pferde illegal auf einem kommunalen Naturschutzgebiet weiden, das stark mit Johanniskraut überwuchert war. Die Folgen waren verheerend: Die Tiere erlitten schwere verbrennungsartige Verletzungen und mussten dringend gerettet werden.

Die Tierschutzorganisation „World Horse Welfare“ wurde von besorgten Nachbarn alarmiert, die die leidenden Tiere entdeckten. Bei ihrer Ankunft fanden die Retter acht Pferde vor, die unter extremen Schmerzen litten. „Das war ein wirklich schrecklicher Fall“, berichtet Penny Baker von „World Horse Welfare“. „Ich glaube nicht, dass ich jemals Ponys mit so viel kaputter Haut um ihre Nüstern gesehen habe. Sie müssen unerträgliche Schmerzen gehabt haben.“

Die Pferde hatten keine Genehmigung für den Aufenthalt auf dem Naturschutzgebiet und erhielten weder Heu noch Zusatzfutter. Zudem fehlte ihnen ein Unterstand, was ihre Situation weiter verschärfte. Die gefährliche Kombination aus unzureichender Versorgung und der Präsenz von Johanniskraut führte zu schweren gesundheitlichen Problemen.

Als die Tierschützer die Ponys holten, wiesen drei von ihnen ausgedehnte Gesichtsläsionen auf, die stark verkrustet waren und sich über Schnauze, Nasenlöcher, Lippen und Kinn erstreckten. Auch an ihren Körpern fanden sich verkrustete Läsionen. Die Tiere zeigten ein depressives Verhalten und wirkten insgesamt apathisch.

Tierärztliche Untersuchungen bestätigten den schlechten Gesundheitszustand aller acht Ponys. Sie litten an Entzündungen und chronischen Infektionen. Der Tierarzt erklärte, dass bestimmte Unkräuter wie Johanniskraut photodynamische Wirkstoffe enthalten, die bei Kontakt oder Verschlucken durch das Pferd eine verstärkte Reaktion auf Sonnenlicht hervorrufen können – dies führt zu schmerzhaften Verbrennungen auf der Haut, bekannt als primäre Photosensibilisierung.

Pferde, die an dieser Erkrankung leiden, müssen vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt werden und benötigen eine angemessene Behandlung ihrer Verbrennungsverletzungen. Besonders schmerzhaft sind Verletzungen im Bereich des Mauls, da dieser Bereich sehr empfindlich ist.

Dank der schnellen Intervention von „World Horse Welfare“ konnten sich die betroffenen Pferde schließlich erholen. Paul Williams, Chefinspektor der Organisation, äußerte seine Dankbarkeit für die Unterstützung: „Wir sind ‚World Horse Welfare‘ sehr dankbar, dass sie diesen Pferden geholfen haben.“ Er appellierte an alle Tierbesitzer, stets für das Wohl ihrer Tiere zu sorgen.

Für den verantwortlichen Besitzer hatte der Vorfall rechtliche Konsequenzen: Das Amtsgericht Portsmouth verhängte ein zehnjähriges Verbot gegen ihn, Pferde zu halten. Zudem muss er eine Geldstrafe von 750 Pfund (ca. 890 Euro) zahlen und 15 Tage Sozialdienst leisten.

Dieser Fall verdeutlicht nicht nur die Gefahren des Johanniskrauts für Pferde, sondern auch die Verantwortung der Tierhalter für das Wohlergehen ihrer Tiere. Es ist entscheidend, dass Besitzer sich über potenzielle Gefahren in ihrem Umfeld informieren und sicherstellen, dass ihre Tiere in einer sicheren Umgebung gehalten werden.

Alle Fotos von World Horse Welfare zur Verfügung gestellt.

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