Foto: © Animal Welfare Foundation.

Keine Sonderreglung für isländische Pferdeblutfarmen

22. April 2024

In den letzten Jahren ist die Debatte über die Verwendung von Blut aus trächtigen Stuten, insbesondere von Isländerpferden, für die Gewinnung des Hormons Pregnant Mare Serum Gonadotropin (PMSG) in der Pferdezucht aufgeflammt. Diese Praxis hat zu ethischen Bedenken und Kontroversen geführt, da sie das Wohlergehen der Stuten und ihrer Fohlen in Frage stellt.

Isländische Pferdeblutfarmen sind bekannt für die Produktion von PMSG, das in der Pferdezucht zur Verbesserung der Fruchtbarkeit und Reproduktion eingesetzt wird. Die Gewinnung dieses Hormons erfolgt durch die Blutentnahme bei trächtigen Stuten, was für die Tiere mit Stress und potenziellen Gesundheitsrisiken verbunden sein kann.

Es gibt Befürworter einer Sonderregelung für isländische Pferdeblutfarmen, die argumentieren, dass diese Praxis notwendig sei, um die Zuchtqualität und -effizienz zu verbessern. Sie betonen die wirtschaftliche Bedeutung dieser Farmen für die Pferdezuchtindustrie und argumentieren, dass eine Regulierung oder Einschränkung dieser Praxis negative Auswirkungen auf die Branche haben könnte.

Auf der anderen Seite stehen Tierschutzorganisationen und Tierärzte, die gegen eine Sonderregelung für isländische Pferdeblutfarmen eintreten. Sie weisen darauf hin, dass die Blutentnahme bei trächtigen Stuten mit Risiken für die Gesundheit und das Wohlergehen der Tiere verbunden ist und ethische Bedenken hinsichtlich des Umgangs mit den Stuten aufwirft.

Es ist wichtig zu betonen, dass alle Tiere – unabhängig von ihrer Rasse oder Verwendungszweck – ein Recht auf ein artgerechtes Leben haben sollten. Eine Sonderregelung für isländische Pferdeblutfarmen würde bedeuten, dass diese Tiere nicht den gleichen Schutz und Respekt verdienen wie andere Pferderassen.

Daher sollte unter dem Motto „KEINE SONDERREGELUNG FÜR ISLÄNDISCHE PFERDEBLUTFARMEN“ darauf gedrängt werden, dass alle Betriebe in der Pferdezuchtindustrie ethische Standards einhalten und das Wohlergehen der Tiere an erster Stelle steht. Es ist an der Zeit, dass wir uns als Gesellschaft für den Schutz und Respekt aller Tiere einsetzen – unabhängig von ihrer Rasse oder Verwendungszweck.

Stellungnahme der FEIF vom April 2024:

Die FEIF verurteilt die Praxis der Blutentnahme bei trächtigen Stuten zu rein kommerziellen Zwecken, die oft zu Misshandlungen in Blutfarmen führt. Sie unterstützt Maßnahmen der Behörden und Wohlfahrtsorganisationen in Island und auf dem Kontinent, um gegen die Herstellung und Verwendung von PMSG einzutreten. Die Diskussion über die umstrittene Branche in Island geht weiter, da rund 5000 Stuten in etwa 90 Farmen für die kommerzielle Produktion von Blut gehalten werden. PMSG wird aus dem Blut trächtiger Stuten gewonnen und hauptsächlich in der Schweinezucht verwendet. Eine Beschwerde wegen eines Verstoßes gegen EWR-Regeln wurde eingereicht, was dazu führte, dass die Blutentnahme seit November 2023 als Tierversuch gilt. Es gibt alternative Methoden zur Gewinnung von PMSG ohne den Einsatz lebender Tiere. Ein EU-weites Verbot der Herstellung, Einfuhr und Verwendung von PMSG könnte folgen. Die FEIF betont erneut, dass das Geschäft mit den Blutstuten inakzeptabel ist und das Image des Islandpferdes beeinträchtigt. Sie hat nicht die Absicht, zu diesem Thema zu schweigen und dankt allen, die sich gegen das Blutstutengeschäft engagieren.

FEIF-Erklärung – April 2024

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