Hannah Zeithofer erste Bereiterin der Spanischen Hofreitschule

15. September 2016

Aktuelles | SRS | 15.09.2016

Ein starker Bezug zu Pferden, Begeisterung für die „Hohe Schule“, Bereitschaft Tradition in die Zukunft zu führen sind neben einem Mindestalter von 16 Jahren, einer abgeschlossenen Schulausbildung sowie sportlicher wie kreativer Begabung einige der Grundvoraussetzungen, um in der Spanischen Hofreitschule als Lehrling aufgenommen zu werden. 

Erfüllt man diese und beginnt eine Ausbildung, dauert es rund acht bis 12 Jahre, bis man in den Rang eines Bereiters ernannt wird. Dies ist nun erstmals einer jungen Dame gelungen: Hannah Zeitlhofer wurde zur ersten Bereiterin der Spanischen Hofreitschule angelobt.

Ein starker Bezug zu Pferden, Begeisterung für die „Hohe Schule“, Bereitschaft Tradition in die Zukunft zu führen sind neben einem Mindestalter von 16 Jahren, einer abgeschlossenen Schulausbildung sowie sportlicher wie kreativer Begabung einige der Grundvoraussetzungen, um in der Spanischen Hofreitschule als Lehrling aufgenommen zu werden.
Erfüllt man diese und beginnt eine Ausbildung, dauert es rund acht bis 12 Jahre, bis man in den Rang eines Bereiters ernannt wird. Dies ist nun erstmals einer jungen Dame gelungen: Hannah Zeitlhofer wurde zur ersten Bereiterin der Spanischen Hofreitschule angelobt.

Insbesondere das mündlich weitergegebene Wissen erfahrener Bereiter an die nachkommende Generation sichert die Kontinuität in der so spezifischen Ausbildung sowohl von Reitern als auch Hengsten. Einer, der sich hier besonders verdient gemacht hat und seit 2012 die Position des administrativen Leiters der Reitbahn bekleidet, ist Bereiter Herwig Radnetter, der 1976 seine Karriere in der Spanischen Hofreitschule startete und nun für seine Verdienste und 40jährige loyale Zugehörigkeit geehrt wurde.

Erst als Bereiteranwärter – jener Status, den man nach erfolgreich abgeschlossener Lehre und nach mehrjähriger Tätigkeit als Eleve erreicht – bekommt man einen jungen Hengst in seine Obhut: darüber freuen sich Theresa Stefan und Georg Sattler, die beide zu Bereiteranwärtern ernannt wurden.

Bundesminister Andrä Rupprechter übernahm persönlich die Angelobungen, zusammen Frauenministerin Sabine Oberhauser, Elisabeth Gürtler, Generaldirektorin der Spanischen Hofreitschule, und Johann Marihart, Vorsitzender des Aufsichtsrates.
„In der Spanischen Hofreitschule wird die Tradition der klassischen Reitkunst von Generation zu Generation mündlich weitergegeben. So ist es mehr als 450 Jahre lang gelungen, die Qualität der Ausbildung auf höchstem Niveau zu halten. Die Angelobung der ersten Bereiterin ist ein wichtiger Schritt und ein starkes Signal, um noch mehr Jugendliche für eine Karriere in der Hofreitschule zu begeistern und viele neue Talente zu entdecken“, betonte Rupprechter.

Hannah Zeitlhofer (29), die bereits seit ihrem siebten Lebensjahr reitet, gehörte 2008 zu den ersten jungen Damen, die die Ausbildung in der Spanischen Hofreitschule startete und ist nun die erste Bereiterin der mehr als 450 Jahre alten Institution. Nach 4 Jahren als Elevin, avancierte Hannah Zeitlhofer mit „ihrem“ Hengst Siglavy Batosta zur ersten Bereiteranwärterin und bildete diesen mit Disziplin, Einfühlungsvermögen und Geduld aus. Als Bereiterin hat sie nun die Verantwortung für mehrere Hengste, die sie ausbildet. Zudem unterrichtet sie mit ihren Kollegen Lehrlinge wie Eleven.

„Die erste Bereiterin ist ein großer Schritt für die Spanische Hofreitschule und ein wichtiges Signal, seit beinahe zehn Jahren bilden wir junge Damen aus, bereits seit vielen Jahrzehnten werden Reiterinnen in der Spanischen Hofreitschule allerdings unterrichtet“, so Elisabeth Gürtler, Generaldirektorin der Spanischen Hofreitschule.
Auch Frauenministerin Sabine Oberhauser gratulierte Hannah Zeitlhofer herzlich zur Ernennung und sagte: „Tradition und Gleichberechtigung müssen sich nicht ausschließen. Altehrwürdige österreichische Institutionen, wie die Spanische Hofreitschule, zeigen vor, dass auch Tradition mit der Zeit gehen muss, um bestehen zu können“.
Leidenschaft und Konsequenz prägen das 40jährige Bereiterleben von Herwig Radnetter (56) an der Spanischen Hofreitschule. 1976 begann der Burgenländer als 15-Jähriger seine Ausbildung, um nun die Reitbahn administrativ zu leiten. In seiner Karriere hat er bereits rund zahlreiche junge Reiterinnen und Reiter ausgebildet und jenes mündlich tradierte Wissen, das ihm überliefert wurde, weitergegeben. „Bereiter an der Spanischen Hofreitschule zu sein, ist nicht nur eine große Ehre, sondern auch mit Verantwortung verbunden – Verantwortung für ein Wissen, das nirgends nachzulesen ist, sondern das gelebt und weitergegeben werden muss“, so Radnetter.

Dass die Tradition weiterlebt und dass die Ausbildung an der Spanischen Hofreitschule attraktiv ist, beweisen jedes Jahr Hunderte von Bewerbungen. Nur rund 5 junge Damen und Herren werden jedes Jahr als Lehrlinge aufgenommen (zurzeit werden 5 Lehrlinge zum Pferdewirt ausgebildet). Ihre Lehre sowie die darauf folgende Ausbildung als Eleven haben Theresa Stefan (21) und Georg Sattler (22) bereits erfolgreich abgeschlossen und wurden nun zu Bereiteranwärtern ernannt. Ihnen wird nun ein junger Hengst zugeteilt, den sie bis zur Vorführungsreife ausbilden werden. Dafür benötigt es Disziplin und Einfühlungsvermögen – aber vor allem das mündlich tradierte Wissen der Bereiter und Oberbereiter der Spanischen Hofreitschule.

Zwei Oberbereiter, 13 BereiterInnen, 3 BereiteranwärterInnen und 2 ElevInnen bilden zur Zeit die reitende Equippe der Spanischen Hofreitschule. Sie reiten und bilden die rund 100 Hengste der Spanischen Hofreitschule aus. 5 Lehrlinge absolvieren zurzeit die Ausbildung zum Pferdewirtschaftsfacharbeiter.

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