
Eigenschaften einer guten Piaffe
15. Oktober 2025
Im Folgenden findest du zentrale Grundlagen der Piaffe-Entwicklung: Takt, Anlehnung, Losgelassenheit, Schwung, Geraderichtung und Versammlung. Diese Bausteine erklären, wie Tempo, Kontakt und Muskulatur harmonisch zusammenwirken, um eine ausdrucksvolle, sichere Piaffe zu ermöglichen. Jeder Aspekt baut auf dem vorherigen auf und betont die Bedeutung einer korrekten Haltung, Aufbau der Rückenmuskulatur und einer behutsamen, schrittweisen Gymnastisierung.
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Takt: Der Zweitakt des Trabes darf keinesfalls gestört werden. Das Tempo sollte etwa 90 bis 100 Schläge pro Minute betragen. Ein zu schnelles Tempo führt meist zu Verspannung beim Reiter und Pferd und riskiert den Verlust des Zweitakts sowie der Hankenbeugung.
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Anlehnung: Das Pferd muss in Selbsthaltung arbeiten, das heißt, Kopf und Hals werden selbst getragen, dem Reiter bleibt eine leichte Einwirkung möglich. Das Zügelgewicht genügt, um Kontakt zum Maul zu halten.
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Losgelassenheit: Losgelassenheit bedeutet im reiterlichen Sinn: Entspannungen der Muskulatur im Rhythmus der Bewegung, möglichst kurze Kraftentfaltung beim Abfußen und möglichst weitgehendes Entspannen dazwischen.
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Schwung: Schwungvolle Bewegungen entstehen, wenn der Pferdekörper zwischen den Abfußmomenten weitgehend entspannt bleibt und der Schwerkraft folgt. Je energischer das Abfußen, desto größer das Bewegungsmaß und desto ausdrucksvoller die Piaffe.
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Geraderichtung: Pferde neigen dazu, sich der Hankenbeugung zu entziehen, indem sie seitlich mit der Hinterhand ausweichen. Ein gerades ausgerichtetes Pferd ist daher Voraussetzung. Zu Beginn arbeitet man daher an der Bande in einer leicht schulterhereinartigen Stellung.
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Versammlung: Ohne Lastaufnahme durch die Hinterhand, also Hankenbeugung, leicht aufgewölbtem Rücken usw., ist jedes Traben auf der Stelle ein hässliches Gezappel (leider sieht man es auf Turnieren und Schauveranstaltungen allzu oft), das für Reiter und Pferd unangenehm und ungesund ist. Eine gut gesetzte Piaffe hingegen ist eine hervorragende Übung zum Lösen und zur Gymnastisierung des Pferdes sowie zur Kräftigung der Rückenmuskulatur des Reiters. Aus dem Vorherigen folgt, dass bei einer guten Piaffe die Hinterfüße nur eine Hufbreite vom Boden lösen, während die Vorderbeine – je nach Veranlagung des Pferdes – bis zu waagerechter Haltung der Unterarme angehoben werden. Die Hinterbeine dürfen weder zu wenig noch zu weit in Richtung Schwerpunkt vortreten, um die Hanken nicht zu blockieren.
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