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Widersetzliches und aggressives Verhalten bei Pferden kann durch heftige Schmerzen hervorgerufen werden. Den Ursachen solle auf den Grund gegangen werden. Foto: Serafettin Ünye

Aggressive Pferde haben oft permanente Schmerzen

26. Oktober 2025

Der Umgang mit Pferden die Beißen, Treten, Buckeln oder Steigen ist gefährlich. Dies auf falsche Behandlung oder Trainingsfehler zurückzuführen trifft nicht immer zu. Vor allem wenn das Verhalten trotz Behandlungsversuchen beibehalten wird oder sich sogar verschlechtert. Das Urteil „unreitbar“ führt dann oft dazu, dass diese Tiere eingeschläfert werden.

Melinda R. Story und weitere Forschende der Colorado State University wollten den Ursachen für dieses auffällige Verhalten auf den Grund gehen. In ihrer Studie „Dangerous Behavior and Intractable Axial Skeletal Pain in Performance Horses: A Possible Role for Ganglioneuritis“ haben sie 14 Pferde unter die Lupe genommen. Sie haben sich das jeweilige Verhalten jedes Pferdes und seine Entwicklung von den Besitzer  genau beschreiben lassen, sowie alle medizinischen Untersuchungen und Behandlungen überprüft. Bei Weichteil- und Mobilisationsuntersuchungen reagierten 10 der 14 Pferde mit schwerwiegenden abwehrenden Reaktionen.

Diese traten vor allem bei den Untersuchungen in den Bereichen von Hals- und Brustwirbelsäule, sowie von Lendenwirbelsäule und Kreuzbein auf. In 71 Prozent der Fälle wurden auch Blutungen und Hämatome in den von Schmerzen betroffenen Regionen diagnostiziert. Alle Pferde litten unter einer mittelschweren bis schweren Ganglioneuritis. Das heißt einer Entzündung sensorischer Nervenknoten auf mehreren Wirbelebenen.

Dazu heißt es in der Studie: „Die dorsalen Wurzelganglien (DRG) spielen eine wichtige Rolle bei der Weiterleitung peripherer sensorischer Informationen an das zentrale Nervensystem, und Ganglionitis wird mit neuropathischen Schmerzsyndromen in Verbindung gebracht.“ Auch unterstreichen die Ergebnisse „die Notwendigkeit eines tieferen Verständnisses des Schmerzverhaltens und seiner klinischen Ausprägung und Progression bei chronisch oder schwer betroffenen Pferden.“

Dr. Melinda R. Story forderte die Menschen denen diese Pferde anvertraut seien dazu auf als deren „Anwälte“ zu handeln und alles daran zu setzen den Problemen auf den Grund zu gehen und die Ursachen für die Beschwerden aufzudecken. Als übergeordnetes Ziel dieser Studie, bezeichnete Dr. Story: „eine frühzeitige Diagnose und wirksame Behandlung neuropathischer Schmerzsyndrome bei Pferden zu entwickeln, damit diese ein erfülltes, produktives und schmerzfreies Leben führen können.“

Barbara Schulte

 

 

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„Du triffst nicht auf ein Pferd zufällig. Es ist das Schicksal, das dich zu ihm führt.“

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