
Mit vorausschauender Planung, regelmäßiger Kontrolle und kreativen Ideen gelingt euch ein starkes Herbsthalbjahr. / Foto iStock
Pferde im Herbst – was du beachten solltest
6. September 2025
Der Sommer geht zu Ende, die Tage werden kürzer und das Wetter unbeständiger. Viele Pferde stehen schon oder bald wieder im Stall statt auf der Koppel. Für Pferdefans und Reiter bedeutet das den Start in eine eher gemütliche, aber auch kältere Jahreszeit.
Was passiert mit meinem Pferd im Herbst?
Pferde, die den Sommer draußen verbracht haben, müssen sich auf neue, kühlere Bedingungen einstellen. Statt langer, entspannter Stunden auf Weide oder Training draußen gibt es jetzt öfter Hallen- oder Reitplatztraining. Das kann langweilig werden für die Pferde, daher ist Abwechslung im Training wichtig. Die schönen Herbsttage sollte man nutzen: Ein Waldspaziergang oder ein ruhiger Ausritt in der Sonne tut beiden gut. Wenn das Wetter mal nicht mitspielt, helfen Cavaletti-Training oder Bodenarbeit, das Pferd sinnvoll zu beschäftigen.
Falls die Pferde nicht mehr regelmäßig auf die Weide können, braucht es Alternativen, bei denen sie sich frei bewegen können. Freies Laufenlassen in einer Halle oder auf einem Auslauf ohne Gras ist eine gute Option. Beschäftigung durch Spielzeug oder Knabberzeug hilft ebenfalls. Man kann auch die Fütterung anders gestalten, zum Beispiel durch Heunetze, um die Futterzeit zu verlängern. #
Wichtig ist eine langsame Fütterungsumstellung
Pferde reagieren empfindlich auf rasche Veränderungen, das erhöht das Kolikrisiko. Wenn der Weidegang weniger wird, steigt die Raufuttergabe schrittweise an. Beobachte dabei den allgemeinen Futterzustand deines Pferdes. Bei leichter Gewichtszunahme oder −abnahme kann eine kleine Anpassung helfen, das Idealgewicht zu erreichen.
Denke am Ende der Weidesaison im Herbst an die Entwurmung deines Pferdes. Parasiten und deren Larven können abgekapselt in der Darmwand überwintern und sich dann im Frühjahr weiterentwickeln.
Wenn du planst, dein Pferd im Winter weiter zu trainieren, ist Eindecken sinnvoll. Starte mit einer leichten, ungefüllten Decke, und wechsle später gegen eine gefütterte Decke, wenn es kälter wird. Zusätzlich kann eine Unterstützung durch Mineralstoffe, Bierhefe und Biotin den Fellwechsel fördern.
Weide und Gras im Herbst
Nutze den Herbst, um Weiden winterfest zu machen. Die Weidesaison hängt vom Wetter ab, deshalb hole dein Pferd rechtzeitig hinein und plane das schrittweise. Wenn du dein Pferd länger draußen lässt, stelle sicher, dass überdachte Futterraufen und beheizte Trinkmöglichkeiten vorhanden sind; auch ein überdachter Schlafplatz ist sinnvoll. Sicherheit am Stall bleibt wichtig: Achte darauf, Grasnarben nicht zu beschädigen, prüfe regelmäßig Weide, Zaunabschnitte und Wege, und halte den Boden bei Nässe rutschfest.
Bevor der erste Nachtfrost kommt, sollten Grasreste Zeit zum Weiterwachsen haben. Ist das Gras zu hoch, kann sich der Frost schädlich auf den Boden legen und dem jungen Gras Licht und Luft nehmen. Die über den Sommer entstandenen Geilstellen stehen im Herbst deutlich höher als der restliche Grasbestand. Daher ist eine letzte Mahd sinnvoll, am besten mit Kreiselmäher oder Sense; eine Schnitthöhe von etwa fünf Zentimetern ist ideal für den Winter. Vermeide auch neue Sameneinsaat, denn die Vegetationsperiode ist fast vorbei.
Grasnarben-Verlust, Hufbelastung und selektive Futteraufnahme erfordern entsprechende Pflegemaßnahmen. Bei Maschinennutzung darauf achten, die Fläche sauber zu halten, damit Würmer nicht verbreitet werden. Entferne Mist darum von Hand. Trittschäden können mit einer Wiesenwalze behoben werden.
Ein letztes Mal sollte gemäht werden, damit der Bestand winterfest ist.
Wichtige Praxis-Schritte
- Fütterung langsam umstellen, Raufutter steigern, Futterzustand beobachten, Gewicht kontrollieren.
- Entwurmung vor Frühjahrsbeginn und Herbstende durchführen bzw. kontrollieren.
- Eindecken je nach Trainingsplan prüfen: Leichte Decke zuerst, dann gefüttert bei kälterem Wetter; Fellpflege mit Mineralstoffen, Bierhefe und Biotin.
- Weide pflegen: Mist entfernen, Grasnarbe nicht zu hoch, letzte Mahd vor Winter, Weide rechtzeitig schließen.
Der Herbst ist eine Zeit der Anpassung: Weniger Weide, mehr Hallen- oder Bodenarbeit, abwechslungsreiche Beschäftigung und kluge Fütterung. Mit guter Planung, regelmäßigen Checks und etwas Kreativität macht ihr zusammen das Herbsthalbjahr stark – und startet gut in den Winter.
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