Prof. Marcel Wilhelm (Abteilung Klinische Psychologie und Psychotherapie, Philipps-Universität Marburg) sagt zur Funktionsweise unseres Gehirns: „Früher herrschte die Sichtweise vor, dass das Gehirn eher passiv auf Reize von außen wartet und dann darauf reagiert. Mittlerweile wissen wir, dass das nicht so einfach ist. Heute sehen wir es so, dass das Gehirn ständig Vorhersagen über die Umgebung trifft und sich auf mögliche zukünftige Ereignisse vorbereitet. Dass diese Vorhersagen sehr unterschiedlich sein können, sehen wir im Vergleich gesunder und depressiver Personen. Aufgrund ihrer unterschiedlichen Erwartungen werden beide die gleiche neutrale soziale Situation unterschiedlich deuten. Das Gehirn spart sich dann die Verletzung der eigenen Erwartung, lernt aber auch nichts dazu. Denn wenn nur das Erwartete eintritt gibt es dazu keinen Anlass. Für schwer depressive Personen bedeutet dies, dass sie vor lauter negativer Erwartung gar nicht mehr mitbekommen, wenn eine Situation positiv ist!“

Positiv denken, kann man lernen! Versuche es mal. Werden deine Gedanken negativ, versuche bewusst eine positive neue Formulierung zu der jeweiligen Situation. Es gibt so viele Reiter, die von ihrem Pferd absteigen und nur das sehen, was gerade nicht funktioniert hat. Wenn das passiert, füge eine inneres Stopp-Schild vor Deine Gedanken und formuliere, was gut war an deiner Reiteinheit.

Mit dieser Technik geht man positiv durch das Leben. Dies spürt dein Pferd und dein gesamtes Umfeld. Und wenn du Positives gibst, bekommst du auch Positives zurück.

Quelle Interviewzitat: www.dasgehirn.info