Das Overo-Lethal-White-Gen und das Overo-Lethal-White-Syndrom bei Pferden

Das Overo-Lethal-White-Gen ist ein Gen, das an der Vererbung der Fellfarbe bei Pferden beteiligt ist. Es vererbt sich unvollständig dominant und führt durch eine Mutation des Endothelin-Rezeptor-B-Locus zu Leuzismus, einer Störung der Pigmentierung.

Ein Pferd, das dieses Gen nur einmal erbt, ist in der Regel ein Rahmenschecke und zeigt keine gesundheitlichen Probleme. Diese Pferde haben oft eine auffällige Fellfärbung und sind ansonsten gesund.

Wenn jedoch das Lethal-White-Gen von beiden Elterntieren vererbt wird und somit homozygot vorliegt, führt dies zum Overo-Lethal-White-Syndrom (OLWS). Fohlen, die mit OLWS geboren werden, leiden unter schwerwiegenden Gesundheitsproblemen, insbesondere im Verdauungstrakt. Diese Erkrankung ist oft tödlich und führt dazu, dass die Fohlen innerhalb weniger Tage nach der Geburt sterben.

Es ist daher von entscheidender Bedeutung, dass Züchter sich der genetischen Risiken bewusst sind und Maßnahmen ergreifen, um das Risiko von OLWS zu minimieren. Der Einsatz von Gentests wie dem LOW-Test kann dabei helfen, Träger des Lethal-White-Gens zu identifizieren und gezielte Zuchtentscheidungen zu treffen, um gesunde Fohlen zu gewährleisten.

Das Verständnis des Overo-Lethal-White-Gens und des damit verbundenen Syndroms ist entscheidend für eine verantwortungsvolle Pferdezucht und den Schutz der Gesundheit und des Wohlergehens der Tiere. Durch Aufklärung und präventive Maßnahmen können Züchter dazu beitragen, genetische Krankheiten wie OLWS zu reduzieren und die Vielfalt und Gesundheit der Pferderassen zu erhalten.

Der LOW-Test: Ein Schritt zur Vermeidung von Lethal Overo White bei Pferden

Um das Risiko von LOW zu minimieren, wurde der LOW-Test entwickelt. Dieser Test identifiziert Pferde, die Träger des LOW-Gens sind. Einzelne Träger des Gens sind vollkommen gesund, aber wenn das Gen in doppelter Form vorliegt, kann es zu der tödlichen Erkrankung führen. Daher ist es entscheidend, dass bekannte LOW-Genträger nicht miteinander verpaart werden, um das Risiko für betroffene Fohlen zu reduzieren.

Das LOW-Gen kommt hauptsächlich bei Paint-Horses mit Overo-Muster, bunten US-Vollblütern und bunten US-Miniaturpferden vor. Es kann jedoch auch bei einfarbigen Paints und Quarter-Horses auftreten. Die moderne Molekulargenetik hat bereits viel Licht ins Dunkel der Farbvererbung bei Pferden gebracht, obwohl eine vollständige Identifizierung aller Farbgene noch aussteht.

Die Forschung im Bereich der Farbgenetik schreitet stetig voran, und es ist möglich, dass in Zukunft eine komplette Farbgenkarte des Pferdes erstellt werden kann. Dies könnte Züchtern helfen, gezielt Fohlen mit bestimmten Farbeigenschaften zu züchten und gleichzeitig genetische Krankheiten wie Lethal Overo White zu vermeiden.

Der LOW-Test ist ein wichtiger Schritt in Richtung einer verantwortungsvollen Pferdezucht und trägt dazu bei, die Gesundheit und das Wohlergehen der Tiere zu schützen. Es zeigt auch das Potenzial der Genetik, um Züchtern dabei zu helfen, gesunde und genetisch vielfältige Pferdepopulationen aufzubauen.