Hufbeinrotation oder -sinken, Hufrehe, Pferdegesundheit, Laminitis, Lahmheit

Soforthilfe für Hufrehe-Patienten

17. April 2024

Hufrehe, auch bekannt als akute Hufrehe oder Laminitis, ist eine ernste Erkrankung bei Pferden, die durch Entzündungen in den Huflederhautlamellen verursacht wird. Diese Entzündungen führen zu Schmerzen und einer Beeinträchtigung der Blutversorgung im Huf, was zu schwerwiegenden Folgen wie Hufbeinrotation oder -sinken führen kann.

In der Anfangsphase einer akuten Hufrehe merkt man dem Pferd häufig äußerlich nichts an. Doch die Krankheit entwickelt sich schnell. Binnen weniger Stunden kann sich das Hufbein senken oder rotieren. Dem Pferd geht es schlagartig schlechter und Veränderungen am Huf fallen auf.

Symptome von Hufrehe können plötzliches Lahmen, erhöhte Puls- und Atemfrequenz, Wärme in den Hufen, Steifheit oder Unbehagen beim Gehen sowie eine ungewöhnliche Gewichtsverlagerung auf die Hinterbeine sein. Bei Verdacht auf Hufrehe ist es wichtig, sofort einen Tierarzt zu konsultieren.

Die Behandlung von Hufrehe erfordert eine umfassende Herangehensweise:

  • Sofortige tierärztliche Versorgung: Der Tierarzt wird eine gründliche Untersuchung durchführen, um die Schwere der Erkrankung festzustellen und einen Behandlungsplan zu erstellen.
  • Boxenruhe: Das Pferd sollte in eine weiche, gut eingestreute Box gebracht werden, um die Belastung der Hufe zu minimieren und dem Pferd Ruhe zu geben.
  • Kühlung der Hufe: Die betroffenen Hufe können mit kaltem Wasser oder feuchten Tüchern gekühlt werden, um Schmerzen und Entzündungen zu lindern.
  • Schmerzlindernde Maßnahmen: Der Tierarzt kann schmerzlindernde Medikamente wie entzündungshemmende Mittel verschreiben, um das Leiden des Pferdes zu lindern.
  • Kontrolle der Fütterung: Die Fütterung des Pferdes muss überprüft werden, um mögliche Auslöser wie zu viel Getreide oder frisches Gras zu identifizieren. Eine angepasste Diät mit wenig Zucker und Stärke kann helfen, weitere Schübe von Hufrehe zu verhindern.
  • Regelmäßige Kontrolle durch den Tierarzt: Nach der akuten Phase der Hufrehe ist es wichtig, regelmäßige Kontrolluntersuchungen durch den Tierarzt durchführen zu lassen, um den Heilungsprozess zu überwachen und Rückfälle zu vermeiden.

Es ist entscheidend, bei Verdacht auf Hufrehe schnell zu handeln und professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, um das Wohlergehen des Pferdes sicherzustellen und langfristige Schäden zu vermeiden.

Wie lässt sich Hufrehe vorbeugen?

Um das Risiko von Hufrehe bei Pferden zu reduzieren, können Pferdebesitzer verschiedene Vorbeugemaßnahmen ergreifen:

  • Kontrollierte Fütterung: Eine ausgewogene und kontrollierte Fütterung ist entscheidend, um das Risiko von Hufrehe zu minimieren. Zu viel Getreide, Zucker und Stärke in der Nahrung können die Entstehung von Hufrehe begünstigen. Es ist wichtig, die Fütterung auf die individuellen Bedürfnisse des Pferdes anzupassen und auf eine ausgewogene Ernährung zu achten.
  • Regelmäßige Bewegung: Regelmäßige Bewegung und ausreichend Bewegungsmöglichkeiten sind wichtig, um die Durchblutung der Hufe zu fördern und Übergewicht vorzubeugen. Ein gut strukturierter Trainingsplan kann dazu beitragen, die Gesundheit der Hufe zu erhalten.
  • Gutes Hufmanagement: Ein regelmäßiges Hufmanagement durch einen erfahrenen Hufschmied oder Tierarzt ist wichtig, um die Hufe gesund zu halten. Regelmäßiges Ausschneiden und Beschlagen der Hufe sowie eine gute Hufpflege tragen zur Vorbeugung von Hufrehe bei.
  • Weidegang: Bei der Weidehaltung sollte auf eine geeignete Weidegestaltung geachtet werden, um Überfressen und damit verbundene Stoffwechselprobleme zu vermeiden. Eine langsame Gewöhnung an frisches Gras im Frühjahr kann helfen, das Risiko von Hufrehe zu reduzieren. Einmal erkrankte Pferde sollten am besten auf einen Paddock oder eine Fressbremse tragen.
  • Gewichtskontrolle: Übergewicht kann das Risiko von Hufrehe erhöhen. Eine gesunde Gewichtskontrolle durch angepasste Fütterung und regelmäßige Bewegung ist daher wichtig, um das Idealgewicht des Pferdes zu erhalten.
  • Stressmanagement: Stress kann ebenfalls ein Auslöser für Hufrehe sein. Ein stressfreies Umfeld, ausreichende Ruhephasen und eine gute Beziehung zwischen Pferd und Besitzer können dazu beitragen, das Wohlbefinden des Pferdes zu verbessern und das Risiko von Hufrehe zu verringern.

Durch die Umsetzung dieser Vorbeugemaßnahmen tragen Pferdebesitzer dazu bei, das Risiko von Hufrehe bei ihren Tieren zu minimieren und deren Gesundheit und Wohlbefinden langfristig zu fördern. Es ist wichtig, auf die Bedürfnisse unserer geliebten Vierbeiner zu achten und sie vor möglichen gesundheitlichen Problemen zu schützen. Mit diesen einfachen Schritten können wir sicherstellen, dass unsere Pferde glücklich und gesund bleiben.

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„Du triffst nicht auf ein Pferd zufällig. Es ist das Schicksal, das dich zu ihm führt.“

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