Erneut gibt es negativ Schlagzeilen um die Spanische Reitschule in Wien und die Lipizzaner. Mit Andreas Hausberger wurde ein weiterer Oberbereiter Dienstfrei gestellt, der unter anderem Kritik an der Belastung der Lipizzaner Hengste durch weiter zunehmende Vorführungen übte.

Freunde der „Spanischen“ und des Lipizzaners kritisieren seit Jahren, dass die Leitung der Traditions-Institution in Wien in den falschen Händen liegt. Das begann schon 2007 mit der Berufung der Diplom-Kauffrau Elisabeth Gürtler als Geschäftsführerin. Ihre reiterlichen Erfahrungen hat sie im sportlichen Wettkampf gesammelt und das prägte auch ihre Vorstellung vom Lipizzaner.

Nach Gürtlers Rücktritt 2018 folgte 2019 Sonja Klima als Geschäftsführerin, worauf der Fachbeirat der Spanischen Hofreitschule aus Protest geschlossen zurück trat. Daraufhin bestellte Sonja Klima Kathrin Glock in den neuen Expertenrat. Kathrin Glock ist Ehefrau des Waffenproduzenten Gaston Glock, für sie reiten die Niederländer Edward Gal und Hans Peter Minderhoud, mit Goldnadel in Form einer Schusswaffe auf dem Plastron und nicht gerade bekannt für Reiten mit feinen Hilfen.

Seit Dezember 2022 nun wurde mit dem ehemaligen Handballer und Unternehmensmanager Dr. Alfred Hudler ein Mann für die Führung der Hofreitschule und des Gestüts Piber berufen, der nach eigenen Worten seine handballerischen Erfahrung auf den sportlichen Einsatz von Reitern und Pferden übertragen will.

Diese ausschließlich auf Profit ausgerichtete Leitung beabsichtigt durch ständig zunehmenden Vorführungen Geld in die Kassen zu spülen. Die Qualität einer Ausbildung von  Hengsten und Reiter*innen die seit über 450 Jahren mündlich von Reitmeistern an ihre Eleven weitergegeben wurde muss unter diesem Druck leiden.                             Barbara Schulte