Herzinsuffizienz beim Pferd, Pferdegesundheit, Hofreitschule News

Beobachte dein Pferd genau – kleine Veränderungen heute, große Gesundheit morgen. / Foto Pixabay

Herzinsuffizienz beim Pferd verständlich erklärt

18. September 2025

Herzinsuffizienz beim Pferd klingt nach Fachsprache, doch eigentlich geht es um etwas sehr Alltägliches: Das Herz pumpt nicht mehr so effizient wie nötig, was zu Müdigkeit, Leistungsabfall und Atemnot führen kann. Vor allem bei Barockpferden wie Andalusiern oder Lipizzaner-Linien, aber auch bei Pferden jeder Rasse, spielen Alter, Training und Lebensstil eine große Rolle. Wer früh hinschaut, kann Problemen oft besser vorbeugen und dem Pferd ein aktives, schmerzfreies Leben ermöglichen.

Was bedeutet Herzinsuffizienz genau?

  • Das Herz schickt nicht mehr genug Blut durch den Körper, wodurch Muskeln und Gewebe weniger Sauerstoff bekommen.
  • Symptome können sich schleichend zeigen: weniger Leistungsbereitschaft, schneller Ermüdung, Husten, nächtliche Atemnot oder ein schneller Ruhepuls.
  • Wer zuerst aufmerksam wird, kann oft noch gegenzusteuern: Früh diagnostizieren, individuelle Therapie planen und Training anpassen.

Ursachen und Risikofaktoren

  • Primäre Herzerkrankungen: Klappenfehler, Entzündungen des Herzens (Myokarditis) oder Erkrankungen des Herzmuskels.
  • Sekundäre Einflüsse: Höheres Alter, wiederholtes Hochleistungs-Training, Infekte, Atemwegserkrankungen, Übergewicht und Stress.
  • Bei Barockpferden: Die Barockkonstitution kann eine besondere Belastung im Training bedeuten, doch klare rassespezifische Anfälligkeiten sind nicht eindeutig belegt. Die individuelle Vorgeschichte bleibt entscheidend.

Wichtige Diagnostik – was du beachten solltest

  • Regelmäßige Gesundheitschecks beim Tierarzt, insbesondere bei Leistungsabfall.
  • Echokardiographie (Herzultraschall) und EKG helfen, Ursachen zu erkennen.
  • Laboruntersuchungen können Begleiterkrankungen oder Entzündungen aufdecken.

Behandlung und Management – praxisnah erklärt

  • Individuelle Therapie: Je nach Ursache können Medikamente, Entlastung des Herzens, Entzündungshemmung oder Behandlung von Begleiterkrankungen sinnvoll sein.
  • Training anpassen: Schonung bei akuten Beschwerden, schrittweise Rückkehr ins Training, auf das individuelle Belastungsempfinden achten.
  • Lebensstil- und Umweltfaktoren: Gewicht gesund halten, Stress reduzieren, Infekten vorbeugen, ruhige, regelmäßige Routinen schaffen.
  • Prävention: Früherkennung durch regelmäßige Checks und Monitoring von Puls, Atmung und Leistungsniveau.

 

„Früherkennung rettet Lebensqualität – einen gesunden Herzmuskel erkennt man oft daran, dass kleine Leistungsabfälle frühzeitig als Warnsignal wahrgenommen werden.“

 

Tipps für die Praxis

  • Früherkennung lohnt sich: Achte auf kleine Leistungsabfälle und subtile Verhaltensänderungen. Oft sind das erste Warnsignale für eine mögliche Herzinsuffizienz.
  • Regelmäßige Checks: Plane regelmäßige tierärztliche Untersuchungen ein, besonders bei Barockpferden oder Pferden mit Leistungsansprüchen. Proaktive Diagnostics zahlen sich aus.
  • Individuelles Training: Passe Training, Belastung und Erholungsphasen konsequent dem jeweiligen Pferd an. Pauschale Lösungen helfen selten.
  • Beobachte den Körper: Achte auf Zeichen wie Husten beim Aufsitzen, angelaufene Beine nach Bewegung oder veränderte Atemfrequenz. Diese Signale können erste Hinweise geben.
  • Kommunikation zählt: Sprich offen mit Tierarzt, Schmied, Trainer und Halter. Klare Informationen helfen, Risiken frühzeitig zu minimieren.
  • Geduld ist wichtig: Bei vielen Pferden lassen sich Herzprobleme gut managen oder sogar zurückdrängen. Die Therapieerfolge hängen stark von frühzeitiger Behandlung ab.
  • Informationswege nutzen: Nutze moderne Diagnostik (Echokardiographie, EKG, Bluttests) und halte dich an evidenzbasierte Behandlungsempfehlungen.

 

„Das Herz ist trainierbar – mit einem maßgeschneiderten Plan, Geduld und konsequenter Begleitung bleibt die Lebensqualität deines Pferdes hoch.“

 

 

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„Du triffst nicht auf ein Pferd zufällig. Es ist das Schicksal, das dich zu ihm führt.“

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