Überweidung, Pferde brechen aus, Hofreitschule News

Im Sommer wird das Gras auf den Weiden knapp. Pferdebesitzer sollten darauf achten, dass ausreichend Gras für die Pferde zur Verfügung steht.

Weidewirtschaft in der Kritik

14. August 2025

Wenn Gras zum Zankapfel von, Gesundheit und Wirtschaft wird

In vielen Ställen wird Weidegang offenbar noch immer zu großzügig, zu früh oder zu lange praktiziert. Die Folge: belastete Böden, schwindende Nährstoffe im Gras und zunehmende Risiken für Pferde. Experten warnen vor einer vermehrten Vernachlässigung natürlicher Kreisläufe und fordern ein Umdenken bei Pflege, Düngung und Futteranalysen.

Auf den Flächen, die selten ausreichen oder zu stark beansprucht werden, leidet das Ökosystem Grasland sichtbar. Bodenverdichtung reduziert Wasserhaltevermögen und Luftaustausch, wodurch eine lückenhafte Grasdecke entsteht. Giftige oder minderwertige Arten drängen sich in die Nischen, und die Kalium-, Magnesium- und Phosphorgehalte im Gras geraten aus dem Gleichgewicht.

Experten betonen, dass Hungerjahre, extreme Witterungsbedingungen und zunehmende Trockenheit die Weidebedingungen weiter verschlechtern. Wartungen und Düngung sind deshalb kein Luxus, sondern eine grundsätzliche Notwendigkeit, um die Fruchtbarkeit der Flächen langfristig zu sichern. Ohne Rückführung von Nährstoffen in den Boden durch geeignete Düngemaßnahmen drohen nachhaltige Ertragseinbußen und gesundheitliche Störungen beim Pferd.

Überweidung
Besonders kritisch ist die Situation auf sehr kleinen oder stark abgeweideten Flächen. Hier führt Überweidung zu einer Verschlechterung der Grasnarbe, einem Überwuchern durch Floren wie Weißklee und dem Aufblühen gesundheitlich problematischer Pflanzen. Auch die Bodenverhältnisse beeinflussen maßgeblich die Nährstoffaufnahme der Pflanzen, wodurch die Mineralstoffversorgung des Tieres unklar bleibt.

Hinweise für Stallhalter:
Eine regelmäßige Heuanalyse ist unverzichtbar, da der Mineralstoffgehalt im Gras stark von der Pflanzenart abhängt. Calcium, Phosphor, Magnesium, Natrium, Kalium, Eisen, Zink und Kupfer können je nach Region und Pflegemaßnahmen stark variieren.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass eine nachhaltige Weidebewirtschaftung mehr braucht als reine Kontinuität von Beweidung. Es bedarf einer integrierten Strategie aus Bodenpflege, Saatgutauswahl, gezielter Düngung, regelmäßig geprüften Heuanalysen und einer bewussten Begrenzung von Überweidung. Nur so kann Gras als nachhaltige Basis der Pferdefütterung erhalten bleiben – im Sinne von Tiergesundheit, Bodenschutz und langfristiger Futterproduktion.

Teile den Beitrag!

Hat Dir der Artikel gefallen?
Dann bedanke Dich bei uns mit einer Tasse Kaffee!

Deine Spende, egal wie hoch, hilft das Du das Magazin weiterhin kostenlos lesen kannst!

„Du triffst nicht auf ein Pferd zufällig. Es ist das Schicksal, das dich zu ihm führt.“

Hofreitschule MGA Versicherung
Andrea Lipp Barockreiten
Go to Top