
„Napoleon I“ (Napoleon auf Marengo reitend), Gemälde von Jean-Louis-Ernest Meissonier, 1862
Marengo: Ein außergewöhnliches Pferd
20. März 2025
Napoleon Bonaparte, einer der einflussreichsten Militärführer und Staatsmänner der Geschichte, ist nicht nur für seine strategischen Fähigkeiten bekannt, sondern auch für die enge Verbindung zu seinem Reittier, dem kleinen arabischen Schimmelhengst Marengo. Dieses Pferd wurde zu einem Symbol seines militärischen Genies und seiner Macht und begleitete ihn durch viele entscheidende Schlachten.
Der Aufstieg Napoleons
Geboren am 15. August 1769 auf Korsika, zeigte Napoleon früh eine außergewöhnliche Begabung für das Militär. Nach der Französischen Revolution nutzte er die politische Instabilität, um sich an die Macht zu bringen. Im Jahr 1804 krönte er sich selbst zum Kaiser der Franzosen und begann eine Reihe von Feldzügen, die Europa nachhaltig prägen sollten.
Marengo: Ein außergewöhnliches Pferd
Marengo war ein kleiner arabischer Schimmelhengst mit einem Stockmaß von nur 1,45 Metern. Er stammte wahrscheinlich aus dem renommierten Gestüt El Naseri und wurde ein Jahr nach der Schlacht von Aboukir als Sechsjähriger aus Arabien importiert. Benannt nach der berühmten Schlacht bei Marengo, in der Napoleon ihn ritt, erwies sich Marengo als außergewöhnlich zuverlässig – trotz eines Streifschusses, der gleichzeitig Napoleons Stiefel traf.
Das Pferd wird als schnell, geschickt, mutig und schussfest beschrieben. In seiner Karriere wurde Marengo achtmal verwundet und bewies seine Ausdauer, indem er die Strecke von 129 Kilometern von Valladolid nach Burgos in nur fünf Stunden galoppierte. Er trug Napoleon in bedeutenden Schlachten wie Austerlitz, Jena und Wagram und überlebte sogar den Russlandfeldzug. Während dieses Rückzugs rutschte Marengo jedoch aus und warf den Kaiser ab, was dazu führte, dass Napoleon ihn längere Zeit nicht mehr ritt und nicht mit nach Elba nahm.
Waterloo und das Schicksal von Marengo
Zu Beginn der Schlacht bei Waterloo entschied sich Napoleon erneut für Marengo als sein Reitpferd. Doch während des Kampfes erlitt das Pferd eine Lendenverwundung, was den Kaiser zwang, das Tier zu wechseln. Nach Napoleons Niederlage wurde Marengo von englischen Soldaten erbeutet und schließlich von Lord Petre nach England gebracht. Dort erholte sich das Pferd schnell.
General Angerstein kaufte Marengo und bot ihn für eine Gebühr von zehn Guineen als Deckhengst an. Trotz dieser Bemühungen war es schwierig, Marengo erfolgreich im Gestüt in New Barnes bei Ely einzusetzen. Das Pferd starb im Alter von 38 Jahren; General Angerstein ließ einen Huf des Tieres zu einer Schnupftabakdose umformen.
Heute ist das Skelett von Marengo im National Army Museum in London ausgestellt und erinnert an die bemerkenswerte Verbindung zwischen Napoleon Bonaparte und seinem treuen Ross.
Napoleon Bonaparte hinterließ ein komplexes Erbe: Er reformierte das französische Rechtssystem mit dem Code Napoléon und prägte die europäische Politik nachhaltig. Sein treues Ross Marengo bleibt jedoch ein faszinierendes Symbol seiner Zeit – ein Zeichen für Loyalität, Stärke und den unaufhörlichen Drang nach Ruhm. Die Geschichte von Napoleon und seinem weißen Pferd ist nicht nur eine Erzählung über militärische Taktik; sie verkörpert auch die tiefen Bindungen zwischen Mensch und Tier im Angesicht großer Herausforderungen.
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