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Vorreiter Schweiz: Bei Pferden dürfen bestimmte Zäumungen, Gebisse und Trensen nicht mehr verwendet werden
Schweiz verschärft Tierschutzgesetz: Neuer Schutz für Pferde
22. Februar 2025
Am 1. Februar 2025 trat in der Schweiz eine umfassende Reform des Tierschutzgesetzes in Kraft, die insbesondere den Schutz von Pferden und anderen Equiden stärken soll. Die neuen Bestimmungen zielen darauf ab, das empfindliche Pferdemaul durch ein Verbot scharfkantiger und quetschender Ausrüstungsteile besser zu schützen.
Die Änderungen wurden am 20. Dezember 2024 vom Schweizer Bundesrat beschlossen und sind Teil einer kontinuierlichen Anpassung des Tierschutzrechts an aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse sowie gesellschaftliche Anforderungen. Die Schweiz gilt international als Vorreiter im Tierschutz, doch auch hier ist es notwendig, die Gesetze regelmäßig zu überarbeiten.
Ein zentrales Element der neuen Regelungen betrifft die Ausrüstungsgegenstände für Pferde. Ab sofort sind Zäumungen mit gezähnten oder harten Bestandteilen sowie gedrehte oder scharfkantige Gebisse verboten. Diese Maßnahmen sollen sicherstellen, dass Pferde bei der Nutzung – sei es beim Reiten, Fahren oder Longieren – nicht unnötig leiden müssen. Der Artikel 21 der Tierschutzverordnung (TSchV) wurde entsprechend erweitert und legt fest, dass Kappzäume mit ungepolsterten Metallbestandteilen ebenfalls nicht mehr verwendet werden dürfen.
Darüber hinaus wird auch die Haltung von Pferden neu geregelt. Um den sozialen Bedürfnissen der Tiere gerecht zu werden, müssen Equiden künftig Sicht-, Hör- und Geruchskontakt zu Artgenossen haben. Dies soll sicherstellen, dass Pferde nicht isoliert gehalten werden und ausreichend sozialen Kontakt zu anderen Tieren haben.
Der Schweizer Pferdesportverband (Swiss Equestrian) hat betont, dass diese neuen Vorschriften bei jeder Interaktion zwischen Mensch und Pferd gelten – sei es im Training, bei der Pflege oder während Wettkämpfen. Die Polsterung von Kappzäumen muss so beschaffen sein, dass Druckstellen vermieden werden; eine einfache lederne Ummantelung reicht nicht aus.
Zusätzlich zu den Regelungen für Pferde umfasst die Reform auch Maßnahmen zur Bekämpfung des verantwortungslosen Hundehandels sowie das Verbot des Schwanzkürzens bei Lämmern. Im Nutztierbereich wird zudem eine neue Regelung eingeführt, die es ermöglicht, männliche Küken vor dem Schlüpfen auszusortieren, um das Kükentöten zu beenden.
Mit diesen umfassenden Änderungen setzt die Schweiz ein starkes Zeichen für den Tierschutz und zeigt sich als Vorreiter in Europa. Die neuen Bestimmungen sollen dazu beitragen, das Wohlbefinden von Tieren in der Haltung und im Sport weiter zu verbessern und gleichzeitig den gesellschaftlichen Ansprüchen an einen modernen Tierschutz gerecht zu werden.
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