Eine neue Studie aus Großbritannien hat einmal mehr gezeigt, dass erste Eindrücke oft irreführend sein können. In einem kürzlich durchgeführten Intelligenztest für Pferde schnitten die Tiere unerwartet schlecht ab – jedoch nicht, weil sie wenig intelligent wären.

Die Forscher der Nottingham Trent University wollten untersuchen, wie gut Pferde in der Lage sind, Regeln zu befolgen und Probleme zu lösen. Die Tests bestanden darin, dass die Pferde Karten mit ihrer Nase berühren sollten, um eine Belohnung zu erhalten. Zunächst war es einfach: Ein einfacher „Nasenstups“ genügte, um eine Karotte zu bekommen. Doch als die Anforderungen erhöht wurden und die Tiere nur dann die Karte berühren sollten, wenn das Licht im Raum aus war, schienen sie wenig Interesse an den Vorgaben zu zeigen.

Stattdessen wählten die Pferde den einfachsten Weg und stupsten willkürlich an den Karten herum. Die Wissenschaftler waren zunächst perplex und vermuteten, dass die Regeln möglicherweise zu kompliziert seien. Doch als sie eine „Strafe“ einführten – eine 10-sekündige Spielpause für jedes Pferd, das während des brennenden Lichts die Karte berührte – änderte sich das Verhalten sofort. Nach nur einer „Strafe“ hielten sich alle Probanden an die Regeln.

Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Pferde durchaus in der Lage sind, die Vorgaben zu verstehen; sie hatten einfach kein Interesse daran, sich anzustrengen, solange es keine echten Konsequenzen gab. Diese Erkenntnis wirft ein neues Licht auf das Verhalten von Pferden und verdeutlicht, wie wichtig es ist, ihre Intelligenz und Entscheidungsfindung richtig einzuschätzen.

Die Forscher betonen, dass diese Ergebnisse nicht nur für das Verständnis des Verhaltens von Pferden von Bedeutung sind, sondern auch für deren Training und Interaktion mit Menschen. Es wird deutlich: Pferde sind cleverer als viele annehmen – sie entscheiden sich lediglich für den bequemeren Weg. Ein Verhalten, das uns an menschliche Züge erinnert!