Leonhardifahrt in Benediktbeuern: Ein Fest der Tradition und Gemeinschaft
5. November 2024
Die Leonhardifahrt in Benediktbeuern ist ein bedeutendes Ereignis im bayerischen Brauchtum, das in diesem Jahr mit großer Freude und festlicher Stimmung gefeiert wurde. Nachdem die Veranstaltung im vergangenen Jahr aufgrund eines Hagelunwetters abgesagt werden musste, versammelten sich am Sonntag zahlreiche Gläubige, Reiter und Pferdefreunde, um die Rückkehr dieser traditionsreichen Wallfahrt zu feiern.
Ein beeindruckender Umzug
Insgesamt 230 Pferde und viele Teilnehmer zogen am Vormittag durch den malerischen Ort Benediktbeuern. Dutzende Reiter in traditioneller Tracht begleiteten die festlich geschmückten Pferdegespanne, während Musikkapellen für die musikalische Untermalung sorgten. Normalerweise endet die Leonhardifahrt im Innenhof des Klosters Benediktbeuern, doch in diesem Jahr fand der Abschluss vor dem Kloster statt, wie das Landratsamt mitteilte.
Ein Höhepunkt der Feierlichkeiten war das Goaßlschnalzen – das Peitschenknallen der Fuhrleute – das für eine ausgelassene Stimmung sorgte und die Zuschauer begeisterte. Leider musste auf den abendlichen Leonharditanz verzichtet werden, was jedoch der festlichen Atmosphäre keinen Abbruch tat.
Eine lange Tradition
Die Leonhardifahrt hat eine lange Geschichte und ist tief im kulturellen Erbe Bayerns und Österreichs verwurzelt. Der heilige Leonhard von Limoges, nach dem die Feierlichkeiten benannt sind, gilt als Schutzpatron der Tiere, insbesondere der Pferde. Sein Namenstag wird am 6. November gefeiert, und traditionell findet die Fahrt an dem Sonntag statt, der diesem Datum am nächsten liegt.
In Bad Tölz wird die Wallfahrt am Mittwoch nach dem Leonharditag abgehalten; sie wurde erst 2016 als Immaterielles Kulturerbe der UNESCO in das deutsche Verzeichnis aufgenommen. Die Gemeinde Kreuth kann sogar auf eine noch längere Tradition zurückblicken: Ihre Leonhardifahrt ist seit 1442 dokumentiert und findet ebenfalls am Mittwoch statt.
Bedeutung für die Gemeinschaft
Die Leonhardifahrt ist nicht nur ein religiöses Ereignis, sondern auch ein wichtiger Bestandteil des sozialen Lebens in den betroffenen Regionen. Sie bringt Menschen zusammen, fördert den Austausch zwischen Generationen und stärkt das Bewusstsein für landwirtschaftliche Traditionen. Die Teilnahme an solchen Festen ermöglicht es den Menschen, ihre Verbundenheit zur Natur und zu ihren Tieren auszudrücken.
In Benediktbeuern wurde dies besonders deutlich: Die Freude über die Rückkehr der Leonhardifahrt nach einem Jahr Pause war spürbar. Die festliche Atmosphäre und die Begeisterung der Teilnehmer zeugen von einer lebendigen Tradition, die auch zukünftige Generationen prägen wird.
Die Leonhardifahrt in Benediktbeuern ist ein eindrucksvolles Beispiel für lebendige Brauchtumspflege und Gemeinschaftsgeist. Sie verbindet Religion, Landwirtschaft und Kultur auf einzigartige Weise und bietet einen Anlass zum Feiern und Dank sagen – sowohl für Mensch als auch Tier. Mit jedem Jahr wächst die Vorfreude auf dieses besondere Fest, das nicht nur eine Hommage an den heiligen Leonhard darstellt, sondern auch ein Zeichen für Zusammenhalt und Tradition in unserer Gesellschaft ist.
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