Der Herbst ist eine Zeit des Wandels: Die Tage werden kürzer, die Temperaturen sinken und die Natur bereitet sich auf den Winter vor. Für viele Pferdehalter bedeutet diese Jahreszeit jedoch auch eine erhöhte Gefahr von Weideausbrüchen. Doch warum kommt es gerade im Herbst zu einer Häufung solcher Vorfälle?

1. Abgegraste Weiden

Ein Hauptgrund für das Ausbrechen von Pferden in der Herbstsaison ist die häufige Abgraserung der Weiden. Im Spätsommer und Frühherbst fressen die Tiere das Gras bis zum Boden ab, was dazu führt, dass sie nach neuen Futterquellen suchen. Wenn die Weide nicht ausreichend bewirtschaftet wird oder keine Alternativen zur Verfügung stehen, sind die Pferde motiviert, ihre Umgebung zu erkunden – oft mit dem Ziel, auf benachbarte Wiesen oder Felder zu gelangen.

2. Mangelnde Instandhaltung

Ein weiterer Faktor ist die unzureichende Instandhaltung der Koppeln. Viele Zäune sind im Herbst durch Wetterbedingungen wie Regen und Wind geschwächt oder beschädigt. Wenn Zäune nicht regelmäßig überprüft und instand gehalten werden, können sie leicht überwunden werden. Besonders bei älteren Zäunen oder solchen aus weniger robusten Materialien besteht ein höheres Risiko für Ausbrüche.

3. Instinktives Verhalten

Pferde sind Fluchttiere und haben einen natürlichen Instinkt, sich in Sicherheit zu bringen. In der Herbstsaison kann es durch veränderte Umgebungsbedingungen – wie das Auftreten von Wildtieren oder plötzliche Geräusche – zu einem erhöhten Stresslevel bei den Tieren kommen. Dies kann sie dazu verleiten, nach einem Ausweg zu suchen, um sich in vermeintlich sicherere Gebiete zurückzuziehen.

4. Verlockende Alternativen

Wenn benachbarte Weiden oder Felder mit saftigem Gras in Sichtweite sind, wird es für Pferde besonders verlockend, auszubrechen. Der Drang nach frischem Futter kann sie dazu bringen, Zäune zu überwinden oder Lücken in der Umzäunung zu finden.

Präventionsmaßnahmen

Um das Risiko von Weideausbrüchen im Herbst zu minimieren, sollten Pferdehalter einige präventive Maßnahmen ergreifen:

Regelmäßige Zaunkontrollen: Überprüfen Sie regelmäßig den Zustand der Zäune und reparieren Sie Schäden sofort.
Futtermanagement: Sorgen Sie dafür, dass genügend Futter auf der Weide vorhanden ist oder bieten Sie alternative Fütterungsmöglichkeiten an.
Bewegung: Bieten Sie Ihren Pferden ausreichend Bewegung durch regelmäßige Ausritte oder Longieren.
Identifikation: Stellen Sie sicher, dass Ihre Pferde ein Stallhalfter tragen mit einem Schild, das ihre Identität und die Kontaktdaten des Besitzers enthält.

Indem Pferdehalter proaktiv handeln und auf die Bedürfnisse ihrer Tiere eingehen, können sie dazu beitragen, das Risiko von Weideausbrüchen im Herbst erheblich zu reduzieren und somit sowohl die Sicherheit ihrer Tiere als auch anderer Verkehrsteilnehmer gewährleisten.