Almabtrieb der Junghengste des Lipizzanergestüts Piber

Almabtrieb der Junghengste des Lipizzaner Gestüts Piber / Foto: Anna Höller – Lichtecht Fotografie

Almabtrieb in Piber: Ein Fest der Tradition und Gemeinschaft

10. September 2024

Piber, 08. September 2024 – Der Sommer neigt sich dem Ende zu, und das bedeutet für die Junghengste des Lipizzanergestüts Piber, dass es Zeit ist, von den saftigen Almen zurück ins Tal zu ziehen. Gestern fand der feierliche Almabtrieb auf der Stubalm in über 1.600 Metern Höhe statt. Insgesamt 34 Junghengste wurden bei strahlendem Wetter sicher und gesund zum Außenhof Wilhelm in der Nähe des Muttergestüts Piber gebracht.

Zahlreiche Besucher:innen säumten die Strecke vom Gasthof Wiendl über Maria Lankowitz und Köflach bis hin zum Außenhof Wilhelm, um den Abtrieb der Junghengste mitzuerleben. Um 09:15 Uhr startete das Team des Gestüts vom Soldatenhaus auf der Stubalm. Zügig ging es mit den „Jungen Wilden“ bergab zum ersten Zwischenstopp beim Gasthof Wiendl, wo sie pünktlich um 12:00 Uhr ankamen. Dort wurde jedem Hengst von der Landjugend Maria Lankowitz traditionell ein Blumenschmuck angelegt.

Der nächste Halt war in Maria Lankowitz, wo Bruder Elias die Pferde am Schlossplatz segnete und ihnen Salz, Brot sowie geweihtes Wasser überreichte – ein Brauch zum Schutz vor Krankheiten und Gefahren. In Köflach wurden die Lipizzaner und das Team des Gestüts von tausenden begeisterten Besucher:innen empfangen. Marktstände, ein Kinderprogramm und steirische Köstlichkeiten sorgten für eine festliche Stimmung bei traumhaftem Wetter.

Nach einer kurzen Pause setzten die Mitarbeiter:innen des Gestüts ihren Weg fort, begleitet von der Spanischen Hofreitschule – Lipizzanergestüt Piber, vertreten durch Geschäftsführer Dr. Alfred Hudler und Gestütsleiter Erwin Movia. Beide betonten die Bedeutung des Almabtriebs für die Aufrechterhaltung des immateriellen UNESCO-Kulturerbes rund um die Zucht und Aufzucht der Lipizzaner.

„Mit den Lipizzanern und dem Almabtrieb schaffen wir nicht nur ein Aushängeschild für steirische Traditionen, sondern auch eine Plattform zur Wissensvermittlung über diese majestätischen Pferde“, erklärte Erwin Movia stolz. Geschäftsführer Alfred Hudler ergänzte: „Wir danken unserem engagierten Team für ihre hervorragende Arbeit das ganze Jahr über.“

Die Veranstaltung wurde zudem von zahlreichen Ehrengästen besucht, darunter Landeshauptmann Christopher Drexler und regionale Bürgermeister. Ihre Anwesenheit unterstrich die Bedeutung dieses traditionellen Ereignisses für die Region.

Die Sommermonate verbringen die Lipizzaner auf den Almen, wo sie wichtige Erfahrungen sammeln können. Die etwa 20 Kilometer von Piber entfernte Stubalm bietet ideale Bedingungen für ihre körperliche Entwicklung. Die Hengste stärken ihre Trittsicherheit und Ausdauer auf den steilen Hängen und genießen die kühle Höhenluft.

Nach drei Sommern auf der Alm beginnt für die vierjährigen Hengste der Ernst des Lebens: Bei der Musterung wird entschieden, welche Tiere den hohen Anforderungen entsprechen. Kriterien wie Lernbereitschaft und Charaktereigenschaften sind hierbei entscheidend.

Nicht nur die Junghengste profitieren von dieser Zeit auf der Alm; auch die Jungstuten weiden auf der Brentlalm in ähnlicher Umgebung und genießen ebenfalls die Vorzüge der alpinen Höhenluft.

Der Almabtrieb in Piber bleibt somit nicht nur ein bedeutendes kulturelles Ereignis, sondern auch ein wichtiger Schritt in der Entwicklung dieser edlen Pferde – eine Tradition, die weiterhin hochgehalten wird.

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„Du triffst nicht auf ein Pferd zufällig. Es ist das Schicksal, das dich zu ihm führt.“

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