Golegã, Portugal – Seit der Gründung eines Gestüts durch den zweiten König von Portugal, König Sancho I, ist die Kleinstadt Golegã in der Region Alentejo eng mit der Pferdezucht verbunden. Traditionell pilgerten Besucher rund um den 11. November, dem Sankt Martins Tag, zu den Sankt Martins Märkten in Golegã. Diese Märkte waren ein jahrhundertealter Brauch und galten als die letzte gesellschaftliche Zusammenkunft vor dem Winter.

Im Laufe der Zeit entwickelte sich aus diesem Brauch im 18. Jahrhundert eine große Pferdemesse mit einer Pferdeschau zu Ehren der Lusitanos. Die Ortsansässigen betonen, dass in Golegã „schon immer“ Lusitanos gezüchtet wurden. Historisch betrachtet ist der Lusitano das älteste Reitpferd der Welt. Einige Quellen besagen, dass bereits vor 25.000 Jahren Urpferde auf der iberischen Halbinsel lebten, die die Vorfahren der heutigen Lusitanos waren.

In Golegã kann man die faszinierende Geschichte der Lusitanos hautnah erleben. Jedes Jahr kommen Reiterinnen und Reiter aus der ganzen Welt zum größten Pferdefest Portugals, um die besten Lusitanos sowie die herausragenden Pferde der portugiesischen Rassen Sorraia, Alter Real und Garrano zu bestaunen. Sie messen sich in verschiedenen Disziplinen, darunter auch dem Kutschefahren.

Das Finale der nationalen Working Equitation Meisterschaft findet ebenfalls jedes Jahr auf dem Pferdefest in Golegã statt. Dieses Ereignis zieht nicht nur Pferdeliebhaber an, sondern auch Menschen, die die Schönheit und Eleganz dieser edlen Tiere bewundern möchten.

Die Geschichte von Golegã als Zentrum der Pferdezucht und des Pferdesports in Portugal ist reich an Tradition und Leidenschaft für diese majestätischen Tiere. Das jährliche Pferdefest in Golegã ist ein Höhepunkt für alle, die sich für die Welt der Pferde begeistern und einen Einblick in die faszinierende Geschichte der Lusitanos erhalten möchten.